Bei meinen Schulen schon öfters. Hier einige Beispiele:
Hauptschule
»Frauen sollen arbeiten«
Zum Beispiel »lernt« man in einem Deutschbuch, dass es ganz super ist,
dass Frauen jetzt auch 'n Job haben können und das wird sogar als
große Befreiung gefeiert.
Okay, die Realität sieht so aus, dass alleinerziehende Mütter ihre Kinder großziehen und zusätzlich arbeiten gehen müssen, um überhaupt noch die Miete und das Essen usw. zu bezahlen.
Im Buch war es aber eher nur eine kleine Andeutung. Für mich ist das trotzdem nur einer von vielen Versuchen, das
traditionelle Familienbild zu zerschlagen.
Sucht mal im WWW nach »Eva Herman bei Kerner« und seht selbst, wie mit Leuten, die das Bild »Frauen sollen arbeiten« kritisieren, umgegangen wird.
»Energiesparlampen sind super«
In einem Erdkundebuch habe vor Jahren einmal gelesen, dass Energiesparlampen
besser sind und es wurde eine Beispielrechnung durchgeführt, um zu zeigen
dass die deutlich teurere Energiesparlampe langfristig gesehen weniger
Kosten verursacht.
Naja zum Glück hat der Lehrer damals auf diesen Quatsch in seinem
Unterricht verzichtet, aber ich hab es gelesen und geglaubt.
Aber diese Beispielrechnung basierte nur auf der theoretischen Lebensdauer
dieser Lampen, aber gerade bei Energiesparlampen hat sich gezeigt, dass
die Herstellerangebe von der tatsächlichen Lebensdauer stark abweicht,
meistens nach unten, so dass diese Beispielrechnung nicht mehr greift.
Und nun hat die EU hat ja eh schon 100W-Glühbirnen aus
den Regalen verbannt und natürlich indirekt für Energiesparlampen geworben.
Ich würde mal sagen: Man erkennt die Absicht und ist verstimmt.
http://freepage.twoday.net/search?q=Energiesparlampe
IG Farben
In meiner Schule habe ich nicht erfahren, dass es damals ein Unternehmen namens »IG Farbenindustrie AG« gegeben hat, dass damals ein weltweites Monopol für Chemieprodukte hatte. Dieses Unternehmen hat den 2. Weltkrieg mitfinanziert, und zwar mit einer großzügigen Spende von 400000 Reichsmark an Adolf Hitler.
Das ist interessant zu wissen, denn gegen Ende des Krieges wurde IG Farben von den Allierten zerschlagen und in mehrere kleine Einzelunternehmen geteilt, zum Beispiel »BASF« und »Bayer«.
Angesichts der historischen Bedeutung, finde ich es schon sehr schwach, dass ich von IG Farben in der Schule nie etwas gehört habe, obwohl im Geschichtsunterricht gerade der Zweite Weltkrieg ein großes Thema war.
Siehe auch: http://www.flegel-g.de/bilderberger-01.html (etwa ab dem 5. Absatz wird es interessant)
Berufskolleg
»Der Vertrag von Lissabon macht die EU demokratischer.«
Im Berufskolleg war im Gemeinschaftskundeunterricht die EU Teil
des Unterrichts. Und da kam auch der Vertrag von Lissabon vor,
was in den Massenmedien zufälligerweise zur selben Zeit auch ein großes Thema war, wegen der bevorstehenden 1. Volksabstimmung in Irland. Doch im Prinzip hab ich dort davon nur das
erfahren, was man auf den Webseiten der EU-Organe sowieso nachlesen kann.
Nämlich, dass es einen neuen EU-Außenminister gibt, dass das Vetorecht bei EU-Abstimmungen
abgeschafft wird und vorallem wurde dabei immer betont, er mache
die EU demokratischer, weil das Parlament gestärkt würde und so weiter.
Wir hatten Texte auf Arbeitsblättern bekommen mit den Fragen:
»Welche Gründe für die Reform werden in dem Text genannt? Welche Ziele hat die Reform?«
»Wie bewertet der Autor die Reformen der EU?« (der gemeinte Text heißt »Gelungene Utopie« und ist von der Zeitschrift »Das Parlament«, Nr. 12 vom 19.3.2007)
In den Texten war immer nur von »Zielen« und »Absichten« die Rede. Wir hatten stets nur Texte, die dem Vertrag positiv gegenüberstanden. Es gab keine neutralen Texte und keine Texte der Gegner des Vertrags, wie etwa von http://www.eu-vertrag-stoppen.de/.
Wir lernten nicht, was tatsächlich Wortlaut des Vertrags ist, sondern wir lernten ausschließlich die Meinung der Befürworter. Also ich sehe hier eindeutig die Absicht, die Schüler für den EU-Vertrag zu gewinnen.
politische Argumentation: http://www.flegel-g.de/EU-Vertrag-politische-Argumentation-01.html
Der ganze Vertrag (seeeeehr lang): http://www.flegel-g.de/index-lissabon.html
Schulmaterial von Unternehmen
In einem Fach habe ich nur Arbeitsblätter bekommen, die direkt von Unternehmen stammen. Zumindest steht da immer so ein Firmenlogo von »hps SystemTechnik« drauf.
Geht man der Scheißwerbung denn nicht mal mehr in der Schule aus dem Weg?
Frage
Habt ihr auch an eurer Schule auch so eine Meinungsmache miterlebt,
hat jemand damals kritische Bemerkungen fallen lassen,
war es Bestandteil eines Tests?
Das würde mich interessieren.